Bunt belaubte Bäume erinnern an wärmere Zeiten im Jahr 2025. Und vor allem auch an sonnigere. Doch wir wollen gar nicht so sehr in Erinnerungen schwelgen sondern vielmehr darauf zurückblicken, ob sich der Sommer für alle Betreiber von Photovoltaikanlagen gelohnt hat oder nicht. Kleiner Spoiler: Im Großen und Ganzen dürfte der Sommer 2025 für die meisten überdurchschnittlich ertragreich bezüglich der Gewinnung von Solarstrom gewesen sein.
So verzeichnet der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die Sommermonate etwa 720 Sonnenstunden im bundesweiten Durchschnitt. Im Vergleich zur Referenzperiode 1991 bis 2020 entspricht das einem Plus von ca. zehn Prozent. Doch nicht alle Regionen Deutschlands sind in den Genuss so zahlreicher Sonnenstunden gekommen. Vor allem im Nordwesten und am Alpenrand hat sich die Sonne in den Sommermonaten teilweise weniger als 600 Stunden gezeigt. Hingegen durften sich die Bewohner des Saarlandes und des Südwestens über knapp mehr als 800 Sonnenstunden freuen.
In Sachen Niederschlag geht der Sommer 2025 eher durchwachsen und in der Summe als leicht zu trocken in die Wettergeschichte ein. Vor allem im Juni und August fiel wenig Regen, ganz im Gegenteil zum Juli. Hier präsentierte sich der Sommer regional nass, vor allem an den Alpen.
Da verwundert es kaum, dass die höchsten Temperaturen im Juni und August gemessen wurden. Eine Hitzewelle im Frühsommer verursachte Spitzentemperaturen von rund 39 °C. Aber auch im August zeigte das Thermometer mancherorts Werte von um die 37 Grad Celsius an.
Solarstrom gewinnt im ersten Halbjahr 2025 weiter an Bedeutung
Allerdings wehte der Wind in der Summe weniger stark, was sich recht deutlich auf Deutschlands Strommix im ersten Halbjahr 2025 ausgewirkt hat. Aufgrund der schwachen Windverhältnisse konnte laut dem Statistischen Bundesamt der Anteil an erneuerbaren Energien nicht weiter zulegen. Im Gegenteil. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 sank der Anteil an Erneuerbaren um 5,9 Prozent.
Dafür durfte sich Photovoltaik erstmalig Platz drei als Energieträger sichern. Hinter Kohle und Windkraft, aber noch vor Erdgas. Satte 17,8 Prozent der erzeugten Energie bzw. 39,3 Milliarden Kilowattstunden stammten im ersten Halbjahr 2025 aus Solaranlagen. Das entspricht einem Zuwachs von 27,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Wie viel Energie in den Sommermonaten erzeugt wurde, geht aus den offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamtes nicht hervor. Dennoch spiegeln die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 deutlich wieder, dass der Ausbau der Photovoltaik weiter voranschreitet.
Stabiles Stromnetz und negative Preise
Demzufolge überstieg das Stromangebot häufiger als je zuvor die Nachfrage. Während im gesamten Jahr 2024 der Strompreis für 457 Stunden ins Negative gerutscht ist, wurde dieser Wert bereits im August diesen Jahres erreicht. Allerdings hängt das Stromangebot nicht nur von der erzeugten Sonnenenergie ab sondern von der Summe des erzeugten Stroms im Allgemeinen. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energie, und damit auch der Photovoltaik, lässt sich im Laufe der letzten Jahre jedoch ein deutlicher Anstieg der Negativpreisstunden verzeichnen.
Und das Stromnetz? Bleibt auch trotz der Erzeugungsüberschüsse stabil. So legen Aussagen des Übertragungsnetzbetreibers (einer von vier in Deutschland) Amprion nahe, dass es keine Gefährdung der Netzstabilität gegeben hat, trotz verschiedener Engpässe aufgrund von Lastflüssen. Laut Amprion würden gerade die „großen“ Photovoltaikanlagen beim Erreichen negativer Strompreise am Markt die Erzeugung von Energie abregeln und damit die Stromnetze stabilisieren. Ein Trend, der sich wohl auch im nächsten Jahr fortsetzen wird.
